Alessandro Del Pero
Ogni giorno
19.1.2018, 19.00 Uhr
Es sprechen
Helga von Aufschnaiter
Denis Isaia
Ausstellungsdauer 19.1.-9.2.2018
Den Auftakt des Jahresprogrammes 2018 der Galerie Prisma widmet der Südtiroler Künstlerbund dem jungen Maler Alessandro Del Pero.
Alessandro Del Pero hat bis vor einigen Jahren in seiner Heimatstadt Bozen als Architekt gelebt und gearbeitet, bevor er für seine große Leidenschaft seinen Beruf an den Nagel gehängt und sich auf nach New York gemacht hat, um dort einen neuen Weg einzuschlagen und als Maler zu leben und zu arbeiten.
Del Pero ist bekannt für großformatige Leinwandarbeiten, die in der Ausstellung zu sehen sein werden. Im Mittelpunkt seines Werkes steht das Selbstporträt. Ein Sujet mit dem Del Pero sich von Anbeginn intensiv auseinander setzt und über die Jahre immer wieder unterschiedlich facettiert und durch Verschiebungen und Verzerrungen interpretiert zum Ausdruck bringt. Ähnlich wie ein Chirurg die anatomischen Zusammensetzungen einzelner Muskeln und Sehnen untersucht, studiert der junge Künstler die Wirkung von aufgelöster unvollendeter Ästhetik im Porträt. Mit seinen Darstellungen visualisiert er nicht glatte Oberflächen, sondern er geht unter die Haut. Del Pero scheut sich nicht genetische Imperfektionen sichtbar zu machen und verleiht diesen gleichzeitig eine zarte Schönheit, die den Betrachtenden fesselt und zum genaueren Hinsehen zwingt.
Die Kraft dieser Bilder zeigt sich in einer gewollten Unstabilität, in der das dargestellte Motiv mit einem gewissen Abstand betrachtet klar erkennbar und dennoch fragmentarisch ist und somit eine gewisse Unruhe spürbar werden lässt.
Die Bühne auf der sich die Szenen abspielen ist immer ein privates eingeschlossenes Umfeld (ein psychologischer Raum) beleuchtet durch eine dem Blickfeld verborgenen Lichtquelle. Inneres und Innerlichkeit stimmen überein. Eine Einstellung, die dazu bestimmt ist psychische Erfahrung und äußeres Leben aufeinander prallen zu lassen. Dabei spielt der Blick von außen nach innen und umgekehrt von innen nach außen eine entscheidende Rolle. Dem Betrachter wird zwar der direkte Blick verwehrt jedoch das Gefühl gewährt.
In den Bildern von Del Pero überrascht uns das Leben von hinten kommend: “Ich male um zu sehen was danach ist” sagt der Künstler selbst.
Del Pero hat mehrere Jahre in Barcelona gelebt, diese Erfahrung und die in den USA heute haben ihm erlaubt sich der besten internationalen Malerei des vergangenen Jahrhunderts zu nähern. Von Picasso entlehnt er die Intuition einer psychischen Monstrosität, formal und auch biologisch. In New York entdeckt er hingegen die malerischen Überflutungen nach Rothko.
Eröffnung:19.01.2018, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 19.01.-09.02.2018, Di-Fr 10-13 und 14-18 Uhr und Do 18-20 Uhr
Foto: Leonhard Angerer