Franz Messner
Spuren I Tracce
11.5.2018, 19.00 Uhr
Begrüßung
Helga von Aufschnaiter
Einführung
Sabine Gamper
Das Eisen im Griff, der Blick im auflodernden Feuer - Unbewegtes, Starres verwandelt sich und erwacht zu neuem Leben. Ein mystisches Ereignis.
(Erika Prast Messner)
Dieses Zitat schreibt Erika Messner in Erinnerung an die Bedeutung, die Franz Messner der Kunst des Schmiedens beimaß. Franz Messner war gelernter Meister für Metallgestaltung, seine Ausbildung hatte er von 1972 bis 1976 in München erworben. In diesen Jahren hatte er auch berufliche Erfahrungen in verschiedenen Orten in Deutschland gesammelt. Ab dem Ende der 80er Jahre begann Franz Messner neben seiner beruflichen Arbeit als Schmied in seiner Werkstatt am Ritten mehr und mehr künstlerisch zu arbeiten. Und so entstanden ab diesem Zeitraum eine ganze Reihe von skulpturalen Arbeiten, sowie Objekte und grafische Arbeiten in seinem Atelier, welche die breite Palette an Inspirationen jener Zeit widerspiegeln.
Die Ausstellung in der Galerie Prisma will Spuren legen hin zum Künstler Franz Messner, und die verschiedenen Facetten darlegen, welche ihn als Künstler ausmachten. Die allermeisten kennen seine großen Interventionen im öffentlichen Raum, wie z.B. die Kugel in Hochfrangart, oder den Torbogen und Mensatisch in der Ruine St.Peter in Altenburg, sowie das Knottnkino in Vöran, Arbeiten von großen Dimensionen, welche den umgebenden Natur-Raum und seine philosophische Dimension mitmeinten. Ebenfalls der Öffentlichkeit bekannt waren seine Tierfiguren aus Bronzeguss oder Eisendraht, sowie einige großformatige abstrakte Skulpturen für den öffentlichen Raum.
Doch Franz Messner war während seiner gesamten Karriere über 25 Jahre lang auch kontinuierlich in seinem Atelier selbständig künstlerisch tätig, und hat eine große Anzahl an kleineren Objekten, häufig aus Eisen oder Bronze in Kombination mit Bienenwachs, sowie immer wieder auch Brandbilder auf Papier realisiert. Diese kleinen Objekte repräsentieren eine Formensprache, die sich auf die Grundelemente von Kreis, Quadrat und Dreieck reduziert, sowie die kontrastierenden Eigenschaften von weichen und harten Materialien, und von offenen und geschlossenen Formen aufweisen.
Seit den 2000er Jahren widmete sich Franz Messner, zuletzt auch vielfach in Zusammenarbeit mit seinen Kindern David und Verena, beides Architekten mit gemeinsamem Studio, zusätzlich einer ganzen Reihe von Gestaltungen im sakralen Bereich, so z.B. unter anderem dem Umbau und der Gestaltung der Pfarrkirche in St.Michael/Eppan, der Altarraumgestaltung der Franziskuskirche auf der Seiser Alm, oder, als eines seiner allerletzten Projekte, der Neugestaltung der Waldkirche in Lichtenstern am Ritten.
Die Ausstellung in der Galerie Prisma, und das in diesem Zusammenhang entstandene Buch, welches im Rahmen der Reihe der Künstler-Monografien des Südtiroler Künstlerbundes erscheint, stellen einen Einblick und Überblick über die vielfältige künstlerische Tätigkeit Franz Messners dar, von den Auftragsarbeiten im öffentlichen und sakralen Raum bis hin zu seiner autonomen künstlerischen Tätigkeit im Atelier. Durch all diese Arbeiten zieht sich das Meisterhafte von Franz, eine einfache, elegante Formensprache und die Verwendung von edlen Materialien mit einer maximalen Perfektion in der Ausführung zu verknüpfen. Wertvolle Details werden nie offen zur Schau gestellt, sondern immer nur angedeutet und oft hinter rauen oder ästhetisch zurückhaltenden Oberflächen versteckt. So war auch Franz Messner selber, und deshalb sind wir aufgerufen, genauer hinzuschauen, um zu entdecken, was er als Künstler und als Mensch der Nachwelt an Wertvollem hinterlassen hat.
Ausstellungsdauer: 11.5.- 1.6.2018, Di-Fr 10-13 und 14-18 Uhr und Do 18-20 Uhr
Foto: Leonhard Angerer