Carl Dallago „Der große Unwissende“
(Studienverlag Innsbruck)
Buchpräsentation
in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv Innsbruck
03.03.2008
Der Bozner Kaufmannssohn Carl Dallago (1869-1949) lebte als freier Schriftsteller und Philosoph am Gardasee und im Fleimstal und ab 1926 in Nordtirol. Er war mit dem Innsbrucker Kulturpublizisten und Herausgeber der Zeitschrift „Der Brenner“ Ludwig von Ficker befreundet, der Carl Dallagos Beiträge im „Brenner“ publizierte und seine Bücher bewarb. Carl Dallago stand in engem Kontakt mit großen Persönlichkeiten der Literatur, Kunst und Philosophie seiner Zeit, darunter mit Georg Trakl, Ferdinand Ebner, Theodor Haecker, Karl Kraus, Hermann Broch, Adolf Loos, Rainer Maria Rilke, Ludwig Wittgenstein und Martin Heidegger. Dallago las Nietzsche, Kirkegaard und Walt Whitman, er bewunderte die Bilder Giovanni Segantinis und fühlte sich zu einem „radikalen Reformator des Lebens“ berufen, ein Mann, der im Naturumfeld seiner Heimat lebte und aus ihr Kraft bezog, um gegen jegliche Konvention anzukämpfen. Er war Antichauvinist im politischen Sinne, antitotalitär, frei von nationalistischen Anwandlungen, aber auch ein Gegner des Salon-Pazifismus.
Der von Karin Dalla Torre, Johann Holzner, Paul Renner, Anton Unterkircher und Silvano Zucal herausgegebene Tagungsband „Carl Dallago: Der große Unwissende“ versammelt die Beiträge einer internationalen Tagung, die vom 8. bis 10. Oktober 2003 in Bozen stattfand.