Hanna Battisti / Andrea G. Zingerle
Rhizom
13.02. - 06.03.2010
Seit zwei Jahren arbeiten Hanna Battisti und Andrea G. Zingerle an einem gemeinsamen Thema, dem Rhizom. Ein Rhizom, griechisch Rhizoma, Eingewurzeltes, ist eine Wurzelknolle, die in der Regel unterhalb der Erde in einem Sprossenachsensystem wächst. Charakteristisch sind verdickte Internodien, die Reservestoffe speichern und nach allen Seiten austreiben können.
Sogar Tiere sind rhizomorph, wenn sie eine Meute bilden, wie etwa Ratten. Auch der Bau der Tiere ist in all seinen Funktionen rhizomorph, als Wohnung, Vorratslager, Bewegungsraum, Versteck und Ausgangspunkt. Das Rhizom selber kann die unterschiedlichsten Formen annehmen, von der verästelten Ausbreitung in alle Richtungen an der Oberfläche bis zur Verdichtung in Zwiebeln und Knollen.
In der Zeit des gemeinsamen Projektes nahmen die Fotografin Hanna Battisti und die Malerin Andrea G. Zingerle den Dialog auf zwischen Fotografie und Malerei, Abstraktion und Figuration, Realismus und Phantasie, Außen und Innen und es entstanden über die Kunst Verflechtungen zum eigenen realen Leben, die nicht immer einfach sind.
Das Leben selbst scheint zuweilen als unendliches Rhizom, das nach allen Seiten wächst und sich ausdehnt, unüberschaubar wird, da anfängt und dort aufhört oder umgekehrt. Es kommt da und vergeht dort, verliert sich in Windungen, Verknotungen, verwirrt sich in Knäuel, Irrungen, Labyrinthe. Unberechenbar. Unbezwingbar. Zwingend. Ein einziges großes Netz, das letztlich uns alle und alles umschließt.
Internodien interessieren die beiden Künstlerinnen als offene Orte, wo Verwandlung stattfindet – in der Kunst jene Stellen, wo Fragen entstehen und Imagination lebendig wird.
Mit ihrer Arbeit "machen sie Rhizom", d.h. sie suchen Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Medien.