Peter Kaser
12.03. - 02.04.2011
Peter Kaser zeigt in einer Einzelausstellung in der Künstlerbund-Galerie eine Reihe von unterschiedlichen jedoch in einer Art und Weise voneinander abhängigen Werkzyklen. Entstanden sind die Werke in einer speziellen Arbeitsweise aus Dekorationstechniken und einem Spiel mit der Materie. Als Vorlage seiner Malerei benutzt Peter Kaser Ornamente, Imitationen von Damast, Wanddekorationen in den verschiedensten Variationen, Muster aus dem Alpenraum – gehäkelte oder gestickte Tischdecken und Vorhänge, sowie ornamentale Elemente aus anderen Kulturen. Durch einen aufwendigen Remix der Originale in Öl oder Acryl auf Leinwand und Papier werden die Urformen farblich neu komponiert und in einen erweiterten Kontext gestellt.
Vorwiegend zeigt der Künstler in der Ausstellung großformatige Porträts aus dem Zyklus Cameo. Der Begriff Cameo kommt aus der Filmbranche und steht für kurze Gastauftritte von Schauspielern oder Persönlichkeiten. In seinen Porträtbildern auf Leinwand, verflüchtigt sich der Protagonist in seiner Körperlichkeit in den Hintergrund, ohne jedoch die Präsenz zu verlieren. Es ist vor allem dieser unscheinbare, sich in die Umgebung integrierende Mensch, der Peter Kaser zu diesem Werkzyklus inspiriert. Freunde, Bekannte hatten ihren Auftritt in der Werkstatt, indem sie zuerst fotografisch inszeniert wurden, um dann malerisch auf Leinwand neu eingekleidet, niemals frontal in einem dekorativen Bildraum aufzutreten.
Der Zyklus Hangerlen zeigt zum trocknen aufgehängte Papiere. Die bunten teils durchsichtigen Bögen sind beiderseits verwendbar, relativieren und verflüchtigen sich durch ihre Leichtigkeit.
Zusätzlich zu den Zyklen Cameo, Hangerlen und Abgehackt werden seine repräsentativen ornamentalen Arrangements in visualisierten Erinnerungsbildern gespeichert, indem gesammelte Abschnitte von den Gewändern und anderen Papieren in sogenannten Musterkatalogen – gegen das Vergessen – aufbewahrt werden.