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Hans Piffrader 1888 – 1950

12.06. – 25.08.2007
Stadtmuseum Klausen


Zeichnungen sakraler und profaner Thematik sowie Bronzeplastiken kleineren Formats bestimmen den Inhalt dieser begrenzten Werkschau. Von seinen monumentalen Skulpturen kann erstmals die „Pietà“  als Bronzeguss nach dem originalen Gipsmodell vorgestellt werden.

Piffraders Lebens- und Schaffensweg führt von seiner Heimatstadt Klausen über die Staatsgewerbeschule in Innsbruck 1911 an die Wiener Akademie, den Kriegseinsatz an der Südfront (Pasubio), 1918 wieder zurück nach Wien, wo er 1924 seine akademische Ausbildung als Bildhauer vollendete und dann nach Klausen zurückkehrte. 1931 übersiedelte er endgültig nach Bozen in sein Haus in der Vintlerstraße, wo er am 25. November 1950 einem Schlaganfall erlag. Von 1947 bis zu seinem Tod war Hans Piffrader auch Präsident des 1946 gegründeten Südtiroler Künstlerbundes.

Zusätzlich zu seinen kraftvollen expressiven figuralen Skulpturen (das monumentale Wandrelief an der Fassade der Finanzämter in Bozen - ex Casa del Fascio - nimmt ideologisch und formal eine Sonderstellung ein) hat Piffrader eine große Zahl von Zeichnungen und Grafiken in verschiedenen Techniken ausgeführt. Die Themen kreisen in oft beklemmenden Visionen um Leid und Schmerz als lebenslanges Trauma seiner Kriegserlebnisse. Existentielle Fragen des menschlichen Seins bestimmen auch viele seiner religiösen Motive. Nur Alltagsszenen aus dem bäuerlichen Lebensraum erhellen die Schwermut seiner Bilderwelt. - Vor allem mit seinem unverkennbaren Zeichenstil nimmt Piffrader wohl die markanteste Position expressionistischer Formensprache in Tirol während der Zwischenkriegszeit ein.

(Mathias Frei)

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