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Othmar Winkler

08.09. - 30.09.2007
Galerie Schloss Velthurns


Othmar Winkler hat speziell mit seinem bildhauerischen Werk in Holz und Bronze das Erscheinungsbild der Kunst im regionalen Raum in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich mit geprägt.
Der streitbare, häufig „unbequeme“ sozialkritische Künstler hat in seiner unverkennbar eigenständigen, expressiven Stilform zahlreiche sakrale und profane Skulpturen und grafische Zyklen geschaffen.
Winklers Lebens- und Schaffensweg entfaltet sich in politisch - ideologisch eingeengten und wirtschaftlich prekären Zeiten auf mehreren Etappen, die ihn von seiner Südtiroler Heimat bis Rom, Oslo, Wien und Berlin führten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er sich mit seiner Familie stabil in Trient niederlassen.
Feldthurns - wo Winkler die harten, prägenden Jahre seiner Kindheit und ersten Schulzeit während des Ersten Weltkrieges erlebt hatte - bleib ihm jedoch die eigentliche „Heimat des Herzens“, die er immer wieder besucht und wo er ab 1967 in mehreren Ausstellungen auch sein Werkschaffen präsentiert hat.
Künstlerisches Tun war für Othmar Winkler nie nur eine Frage des formellen Ausdrucks; mit geradezu missionarischem Eifer, zuweilen vermischt mit skurriler Ironie, wollte er ethische Botschaften vermitteln und skrupelloses Machtstreben und Ausbeutung der Schwachen anprangern. Sein unbändiger Eigen- und Freiheitswille verstrickten ihn in so manchen Konflikt mit kirchlichen und weltlichen Auftraggebern - hierin geistesverwandt mit dem rebellischen „Lieblings-Helden“ seiner Kunst Michael Gaismair.
Dementsprechend dynamisch, ja oft dramatisch, zeigt sich auch das Erscheinungsbild vieler seiner Skulpturen und Zeichnungen: Der Bogen spannt sich vom expressiven Realismus über raumgreifende offene Gebärdensprache zu expressionistischer Deformierung des Gegenstandes in ganz eigenwilliger Interpretation.
Die Gemeinde Feldthurns und der Südtiroler Künstlerbund widmen Othmar Winkler eine Gedächtnisausstellung, verbunden mit der Vorstellung einer im Verlag Athesia erschienenen zweisprachigen Monografie (Band 29 der vom SKB herausgegebenen Reihe „Monografien Südtiroler Künstler“).

(Mathias Frei)

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