Lissy Pernthaler "Lorbeer und Zitrone"

(Skarabæus Verlag)
07.04.2009
Weinhaus Punkt, Kaltern

Die Studentin, die von einem Kuss zum anderen lebt; die Reisende, die glaubt keine Heimat mehr zu haben, bis sie auf Reisen im Zug ihre Liebe trifft und endlich bei sich ankommt; die Krankenschwester, die staunend zusieht, wie ein Orkan über Berlin hinwegfegt – die Erzählerinnen dieser Kurzgeschichten könnten verschiedener nicht sein. Doch irgendwo im flirrenden Leben der Großstädte ist ihnen allen eines gemeinsam: der Moment, in dem sie sich entscheiden zu lieben. Das Verlangen, die Sehnsucht und die vielen Masken der Abhängigkeit bestimmen das Leben der Frauen in Pernthalers Erzählungen. Allzu oft haben sie mit der Hoffnung auf Glück den schmerzvollen Abschied gewählt.
Es sind junge, frische Geschichten, die anders sind: absurder, brutaler, zärtlicher und immer voller Hingabe. Die junge Autorin Lissy Pernthaler liefert mit ihren Kurzgeschichten ein bemerkenswertes Debüt und beweist eine feine Beobachtungsgabe sowie sprachliches Geschick. Ihre Geschichten reißen und zerren am Leser, der sich bis zum Ende nie ganz sicher sein kann, ob es immer gut ist, wenn die Liebe gewinnt.