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Carl Dallago

Ich hab gar nichts erreicht. Carl Dallago 1869 - 1949
Anton Unterkircher

Buchvorstellung
17.10.2013, 20 Uhr
Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann



Sonderling, Rebell, Anarchist, Naturapostel: Dies sind nur einige der Bezeichnungen, mit denen die Persönlichkeit Carl Dallagos (1869–1949) zu fassen versucht wurde. Der gutsituierte Bozner Kaufmann und Familienvater brach 1900 mit der bürgerlichen Scheinwelt und lebte seitdem als freier Schriftsteller und Lebensphilosoph. Bei den deutschnationalen, antiklerikalen Jung-Tirolern wurde der „Aussteiger“ freudig begrüßt, doch politische Agitation war nicht seine Sache. Dallago versuchte ein einfaches und ursprüngliches Leben zu führen und dem Verfall der Welt entgegenzusteuern. Obwohl er sich durch seine Polemiken, vor allem durch die scharfe Kirchenkritik, ins Abseits stellte, pflegte er doch bedeutende Kontakte, u. a. mit Albin Egger-Lienz, Karl Kraus, Georg Trakl, Hermann Broch, Martin Buber und Theodor Haecker. Die von Ludwig von Ficker 1910 eigens für Dallago gegründete Zeitschrift „Der Brenner“ bot ihm vorübergehend eine geistige Heimat; Kritik und Verbitterung isolierten ihn jedoch zunehmend und zwangen ihn 1926 zur Emigration nach Nordtirol.

Die Biographie beleuchtet Dallagos Leben und Werk im Kontext seiner Zeit aus einer neuen, ungewöhnlichen Perspektive.

Anton Unterkircher ist literaturwissenschaftlicher Archivar am Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck.

Einführende Worte spricht Ferruccio Delle Cave, Literaturwissenschaftler und Vizepräsident des Südtiroler Künstlerbundes. Es liest der Schauspieler, Übersetzer und Autor Sebastian Baur.

Eine Veranstaltung der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck und dem Südtiroler Künstlerbund.

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