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Franz-Tumler-Literaturpreis in Laas

Literaturpreis für zeitgenössische deutschsprachige Erstlingsromane
19.09. – 20.09.2013

Franz Tumler

Franz Tumlers (geb. 1912 Gries bei Bozen - gest. 1998 in Berlin) Leben und Werk ist eng verbunden mit seiner Heimat, dem Vinschgau und der Gemeinde Laas. Er hat seinen Ruhm als Schriftsteller vor allem mit Romanen wie "Ein Schloss in Österreich" (1953), "Der Schritt hinüber" (1956), "Aufschreibung aus Trient" (1965) und "Pia Faller" (1973) in der internationalen Literaturszene begründet.

Laas hat in den letzten Jahren immer wieder durch kulturelle Veranstaltungen Franz Tumler als Schriftsteller und Mensch sowie sein literarisches Oeuvre gewürdigt. Im September 2007 ging die erste Ausgabe des internationalen "Franz-Tumler-Preises" mit der Verleihung an Emma Braslavsky für ihren Debütroman "Aus dem Sinn" erfolgreich über die Bühne. Damit spielt Laas im literarischen Leben Südtirols eine wichtige Rolle.

Dr. Ferruccio Delle Cave
(Leiter der Sparte Literatur im Südtiroler Künstlerbund)



Programm

Eröffnung der Literaturveranstaltung:
Donnerstag, 19. September 2013, 19.00 Uhr
Laas – Gasthaus Krone

Öffentliche Lesungen:
Freitag, 20. September 2013

09.00 Uhr: Barbara Aschenwald liest aus „Omka“, anschließend Diskussion der Jury
10.00 Uhr: Björn Bicker liest aus „Was wir erben“, anschließend Diskussion der Jury
11.00 Uhr: Michael Fehr liest aus „Kurz vor der Erlösung“, anschließend Diskussion der Jury
- Mittagspause-
14.00 Uhr: Jonas Lüscher liest aus „Frühling der Barbaren“, anschließend Diskussion der Jury
15.00 Uhr: Isabella Straub liest aus „Südbalkon“, anschließend Diskussion der Jury
Laas – Josefshaus

Preisverleihung:
Freitag, 20. September 2013, 19.00 Uhr
Laas – Markus Kirche


Preisträger
Franz-Tumler-Literaturpreis 2013


Björn Bicker für seinen Roman „Was wir erben“

Jurybegründung 2013
Franz-Tumler-Literaturpreis


Der Franz-Tumler Preis 2013 der Gemeinde Laas wird dem Autor Björn Bicker für seinen Roman „Was wir erben“ zugesprochen. „Was wir erben“ ist ein Gespensterbuch, ein Roman, aufgesetzt als Brief, von deutschen Geschichten, tief in das 20. Jahrhundert reichend, geschrieben in Wien und Naumburg an der Saale. Bicker gelingt es in seinem Roman viele Erzählstränge auszulegen. Es ist ein Buch wie eine Zwiebel, deren Häutung von einer Generation erzählt, die in den frühen Siebzigern geboren wurde und von deren ererbten Verstrickungen noch wenig erzählt ist. Ein Roman ist es auch wie eine Matrjoschka, jene russischen Holzpuppen, in denen sich in jeder Figur eine weitere offenbart. „Was wir erben“ ist ein großer Text über deutsche Figurationen von Schuld und Mitwisserschaft, Trunksucht und verratener Liebe, vom Theater sogar, von der richtiggehenden Künstlichkeit und der falschen Aufgeregtheit in der Kunst. In der Bühnenkunst insbesondere. Auslöser dieser großen Geschichte ist ein einziges Photo, das der Erzählerin von ihrem plötzlich auftauchenden Halbbruder gezeigt wird. Mit dem Photo beginnt die Suche nach dem schon verstorbenen Vater dieser beiden. Und in diesem Suchen sind viele Erkundungen über unsere Vergangenheit, die in uns und unseren Landesgeschichten lagern, enthalten. Dieses Buch schleppt sein historisches  Material nicht aufwendig heran, sondern bohrt und schürft in den Sedimenten. „Der Zufall ist die Abwesenheit unseres Gedächtnisses“, heißt es bei Björn Bicker. „Was wir erben“ ist kein Zufall, sondern ein zuverlässiges Gedächtnis für deutsche Doppelgeschichten.

Gewinnerin des Publikumspreises
Barbara Aschenwald mit ihrem Roman "Omka"


Fotos: Katrin Klotz

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