Born in the Dolomites
Gino Alberti, Hubert Kostner, Sissa Micheli, Walter Moroder, Gabriela Oberkofler, Robert Pan, Carlo Speranza
Eröffnung am 23.5.2014, 19 Uhr
Galerie im Messner Mountain Museum RIPA, Schloss Bruneck
24.5. – 31.10.2014
Eine Ausstellung des Südtiroler Künstlerbundes in der Galerie im Messner Mountain Museum RIPA, Schloss Bruneck
Born in the Dolomites ist die Fortsetzung einer im Jahr 2011 konzipierten Ausstellung des Südtiroler Künstlerbundes für das Künstlerhaus Wien. Im Februar wurde die Ausstellung in erweiterter Form und mit vielen Neuproduktionen in den über 300 Quadratmetern umfassenden historischen Hallen des Künstlerhauses in Klagenfurt eröffnet. Nun wird die Schau erstmals in Südtirol zu sehen sein. Die von Lisa Trockner kuratierte Ausstellungsproduktion erhebt wider Erwarten des ortsbezogenen Titels nicht den Anspruch, eine Übersichtsschau bzw. eine Standortaufnahme Südtiroler Kunst zu sein. Vielmehr geht es darum, einzelne Positionen herauszugreifen und deren komplementäres Wirken, differenziertes Arbeiten und Denken aufzuzeigen und jede einzelne Arbeit als solitäres Statement und dennoch als Teil eines komplexen Ganzheitlichen zu begreifen.
Robert Pan schafft mit seinen Objekten aus Netzen und Harz lichtfilternde und farbgeschichtete Körper, die gleichsam an den Aufbau der Erdmaterialität als an die unfassbaren Unendlichkeiten des Universums denken lassen. In alchimistischer Tradition entstehen durch Umwandlung von Materialität durchdringende Raumgefüge.
Gabriela Oberkofler und Gino Alberti haben die Technik der Zeichnung rezipiert: Gabriela Oberkofler benutzt Filzstifte, um in minutiöser Handarbeit und unverwechselbarer Handschrift auf großer weißer Papierfläche ein Haus mit blühendem Apfelbaum entstehen zu lassen. Gino Alberti zoomt gekonnt vom Detail heraus und bewahrt in realistisch anmutenden großzügigen Kohlezeichnungen den geschärften Blick auf und in die Landschaft. Nicht selten bekräftigt oder entfremdet Geschriebenes das rein Bildnerische und schafft es so surrealistische Ansätze in die Gegenwart zu implementieren.
Carlo Speranza konstruiert seine ausgereift spitzfindigen Reflexionen zu gesellschaftskritischen Fragestellungen aus sorgfältig ausgewählten Materialien und erprobten Techniken. Es entstehen Objekte und Zeichnungen, die durch den Filter der Ironie nach schweren Schaffensprozessen mit hintersinniger Leichtigkeit überzeugen. Er baut die Weltordnung um und konserviert Ideen in braunen Kartons. Ironie im Umgang mit Alltagsgegenständen und der filternde Blick für die Brauchbarkeit und Anwendbarkeit dieser, veranlassen Hubert Kostner zur Weiterentwicklung und Umformung von gelebten Wirklichkeiten. Er zeigt einen Fernseher aus dem Skistöcke herausragen und Schaltafeln werden zur Kulisse einer alpinen Landschaft.
Walter Moroder zeigt in der Ausstellung „Curida“ eine weibliche Figur, die in anmutiger Gestalt dem Betrachtenden begegnet. Nicht wie üblich aus Holz, sondern aus robuster Bronze gegossen beeindruckt der grazile Körper.
Der Umgang mit Technik, das Vermögen, anhand eines stets empfindlich prüfenden Blickes digitaler und analoger Wirklichkeiten, Emotionen im Betrachtenden zu erwecken, obliegt der Fähigkeit von Sissa Micheli. In einer abgedunkelten Box werden weiße Berge zum zentralen Element einer nicht fassbaren Realität.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog