Daughter from the Everglades
11.9.2020, 18.00 - 21.00 Uhr
In der Ausstellung Daughter from the Everglades in der Galerie Prisma zeigt der Künstler Ivo Mahlknecht Ölgemälde zur faszinierenden Pflanzenwelt der Everglades und deren Metamorphose in den verschiedenen Vegetationsphasen.
Als malerische Sujets wählt Mahlknecht die Flussauen, den Wildwuchs, Schilfrohre, Halme, Gräser, Sträucher und Büsche des Sumpfgebietes am südlichen Ende des US-Staates Florida. In den Übergangszeiten entfalten diese mannigfach strukturierten Pflanzen ihren grafischen Formenreichtum.
In der dem Künstler eigenen feingliedrigen Malweise fängt Ivo Mahlknecht hinter dem warmen Gesamtton der Gemälde eine nahezu meditative Stimmung der Stille ein – Atmung ausgesetzt in dieser Null-Zeit.
Mahlknecht, der sich selbst als „Geschichtenerzähler“ bezeichnet, erzählt in seinem Bildzyklus vom Leben der Natur in den Everglades, die oft mit einem grasbewachsenen, langsamen Fluss verglichen und daher auch Grasfluss genannt werden. Tatsächlich ist die bis zu 6o Kilometer breite Wasserader nur wenige Zentimeter tief, so dass fast die gesamte Fläche von Gras überwachsen ist. Dennoch beträgt die Fließgeschwindigkeit einen Meter pro Stunde. Die Everglades sind den überwiegenden Teil des Jahres überschwemmt. Einzig im Winter ist das Sumpfgebiet trocken.
Diese scheinbare, naturgegebene Statik kommt der Philosophie des Malers Ivo Mahlknecht geradezu entgegen. Er sagt: „Ein gutes Bild muss mit wenig Erzählung auskommen. Am Ende ist ein Bild Farbe, es darf nur Farbe sein, aber es muss auch Anhaltspunkte für eine Geschichte enthalten.“
Mit dem Titel der Ausstellung lehnt sich Mahlknecht an einen Song von Rory Gallaghers aus dem Jahre 1973 an, in dem dieser eine Liebesgeschichte erzählt, die in den Everglades spielt.
Dem Publikum, das die Ausstellung in der Galerie Prisma besucht, bleiben Raum und Ruhe, in die Werke von Ivo Mahlknecht ihre eigenen Geschichten hineinzuweben.
Die Ausstellung in der Galerie Prisma bleibt bis zum 3. Oktober 2020 geöffnet.
Öffnungszeiten (neu):
Di – Sa 10 – 14 Uhr
IVO MAHLKNECHT
Geboren in Meran, lebt und arbeitet in Tramin. Er studierte an der Akademie in Florenz. In den 1980er-Jahren experimentierte er im Stil der Neuen Wilden mit neoexpressionistischer Malerei. Der radikale Bruch erfolgte in den 1990er-Jahren: Buchstäblich über Nacht brach er seine erfolgreiche Karriere ab, um fortan im Stile der Alten Meister zu malen: Velasquez, Rembrand, Vermeer, die russischen Landschaftsmaler, George De La Tour und den Stillleben-Maler Chardin bezeichnet er als seine Vorbilder. Ihnen sei es durch ihre besondere Technik gelungen, die Sinnlichkeit und die symbolische Kraft der Malerei zu wecken. Dieses Ziel verfolgt Ivo Mahlknecht in seinen Bildzyklen kompromisslos und konsequent.