Seit 8. März 2020 gelten die neuen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Das neue Dekret des Ministerpräsidenten sieht die Schließung aller Museen und kulturellen Einrichtungen bis zum 3. April 2020 vor. Deshlab bleibt die Ausstellung bis zum 3.4.2020 geschlossen.
PAINTING CORRIDORS
Eröffnung
7.2.2029, 19 Uhr
8.2.-17.4.2020
Di - Fr 10 - 12 + 16 - 18 Uhr, Sa 10 - 12 Uhr
Katharina Roth, Pianistin und Komponistin
Improvisation zur Ausstellung
Es sprechen
Lisa Trockner/ Alexander Zoeggeler, Südtiroler Künstlerbund
Peter Brunner, Bürgermeister
Claudio Del Piero, Vizebürgermeister
Monika Leitner, Kulturstadträtin
Karin Pernegger, Kuratorin der Stadt Galerie Brixen
Die in Wien lebende Südtiroler Künstlerin Martina Steckholzer (1974) zeigt in der Stadtgalerie Brixen eine Raumintervention mit Malerei und Musik. Ausgangspunkt der Ausstellung PAINTING CORRIDORS ist die 7-teilige und großformatige Werkgruppe „A Lent“ (2018) die anlässlich der Eröffnung durch die in Wien und Linz lebende Komponistin und Pianistin Katharina Roth (1990) auf dem Flügel live vertont wird. Der Titel „A Lent“ ist abgeleitet von den Kompositionsangabe des verlangsamten Spiels des dritten Satzes einer Sonate von Ravel aus dem Jahr 1922.
Dies belegt nicht nur die poetische Bildfindung Steckholzers zur Abstraktion, sondern auch einen akustischen Zugang, den sie anlässlich der Ausstellung erstmalig mit einer Rauminstallation und einer Komposition ergänzt.
Ausgangspunkt der Arbeiten von Martina Steckholzer ist das Medium der Malerei. Vorlage ihrer Malereien ist eine prozessuale und konzeptionelle Fragestellung der Verdichtung von Ausstellungsarchitekturen und ihren Kunstwerken. Mittels Videobild analysiert die Künstlerin die gefundenen Räume mit ihren Kunstwerken und entwickelt aus der komplexen Rezeptionsachsen zwischen Raum, Kunstwerk und Betrachter ihre abstrakten Bildstudien. Immer schon war der atmosphärische Ton des vorgefundenen Raumerlebens zentrales Interesse der Künstlerin, der im Rahmen der Ausstellung in der Stadtgalerie Brixen erstmals als musikalische Improvisation zum auditiven Bestandteil der Ausstellung wird. Mittels der Werkgruppe „A Lent“ entwickelt Steckholzer eine installativen Eingriff in den Raum und verlässt erstmals gänzlich das Konzept einer klassischen Hängung. Gleich ihrem recherchebedingten Zugang, Kunsträume zu durchwandern, durchwandern der Betrachter*innen die aus Leinwänden komponierten Korridore, auf die Katharina Roth wiederum in ihrer Improvisation am Eröffnungsabend reagiert.
Aus dem zur Eröffnung entstanden Ton- und Videomaterial knüpft sich eine weitere Zusammenarbeit zwischen Künstlerin und Komponistin an, indem aus dem Material im nächsten halben Jahr eine weiterer Werkzyklus entsteht, der durch eine finale Komposition verbunden im Herbst 2020 in der Galerie Doris Ghetta zur Ausstellung und Uraufführung kommt.
Damit generiert sich die Stadtgalerie Brixen unter der Leitung des Südtiroler Künstlerbunes mit seiner ersten Ausstellung unter der Kuratorin Karin Pernegger zum experimentellen Labor, um den Galerieraum nicht nur als klassischen Ausstellungsraum, sondern als prozessuale Ateliersituation zur Förderung der lokalen Künstlerschaft zu öffnen und zu etablieren. Dieser Gedanke der Öffnung und Laborsituation wird von Pernegger auch in den Folgeausstellungen immer wieder thematisiert.
Freitag, 06.03., 19 Uhr Karin Pernegger führt durch die Ausstellung
Martina Steckholzer, 1974 geboren in Sterzing /Vipiteno, Italien, lebt und arbeitet in Wien.
MA Bildende Kunst, Prof. G. Damisch / Heimo Zobernig, Akademie der bildenden Künste Wien, Vienna. Selected solo shows: 2019 in sitiu, Galerie Gefängnis LeCarceri, Caldaro, Italy ; 2018 Black Concrete, with Andreas Fogarasi, Kunstforum Montafon, Austria; 2017 Clarice, Galerie Meyer Kainer, Vienna, Austria, Der Seiltanz, Foyer der Probebühnen der Landestheater Salzburg, Salzburg, Austria; 2011 Wilkinson Gallery, London, United Kingdom; 2010 Galerie Meyer Kainer, Vienna, Austria; 2009 Stadtgalerie Schwaz, Schwaz, Austria; 2008 Galerie Meyer Kainer, Vienna, Austria; In And Out Of, Art in Architecture, Bressanone, Italy; 2006 Wilkinson Gallery, London, United Kingdom Noise, Staatsoper, Vienna, Austria; 2005 Set, Galerie Museum, Bolzano, Italy. Selected group shows2019
High Five! Galleria Doris Ghetta, Ortisei, Italy; 2018 Affective Effects, Galleria Doris Ghetta, Ortisei, Italy; Meaning gets unstable, Galleria Doris Ghetta, Ortisei, Italy; 2016 My Abstract World, me Collectors Room Berlin, Berlin, Germany; Mir ist das Leben lieber / I Prefer Life, Sammlung Reydan Weiss - Weserburg, Museum für moderne Kunst, Bremen, Germany; 2015 Flirting with Strangers,
21er Haus, Vienna, Austria; 2014 Bildwelten der Reduktion, RLB Kunstbrücke, Innsbruck, Austria; 2013 Die Sammlung #4, 21er Haus, Vienna, Austria; Luisa Kasalicky, Martina Steckholzer & Suse Krawagna, Kunstverein Kärnten / Künstlerhaus Klagenfurt, Klagenfurt, Austria
Katharina Roth, 1990 geboren, studierte Komposition bei Dieter Mack in Lübeck, Daniel D‘Adamo in Reims und seit 2018 bei Carola Bauckholt in Linz. Daneben: Klavier bei Jacques Ammon in Lübeck und derzeit Musiktherapie an der mdw Wien. 2015/16 Dhrupad-Gesang bei den Gundecha Brüdern in Indien. Meisterkurse u.a. bei Samuel Adler, Rebecca Saunders und Johannes Schöllhorn. Zusammenarbeit mit L'Instant Donné, IEMA, hand werk, orkest de ereprijs, Schlagquartett Köln,
Reflexion k und Neue Vocalsolisten Stuttgart. Auszeichnungen u.a. Felix-Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb, Karlsruher Kompositionspreis, Aribert-Reimann-Stipendium, Rotary Club WelsStipendium, Arbeitsstipendium des Künstlerhaus Otte 1 Eckernförde, Kunstförderstipendium der Stadt Linz. Im Jahr 2020 erhält sie für Ihre Arbeiten ein Stipendium des Bundeskanzleramts Wien.
Foto: Leonhard Angerer