Der Südtiroler Künstlerbund zeigt in einer Einzelausstellung die Cité des Arts Preisträger*innen 2022
Philipp Putzer & Mischa Sanders
Die Cité International des Arts Residence Preisträger*innen 2022 Philipp Putzer und Mischa Sander zeigen in der Galerie Prisma des Südtiroler Künstlerbundes die Früchte ihres Studienaufenthaltes in Paris.
Die Stiftung Südtiroler Sparkasse fördert über den Südtiroler Künstlerbund jährlich einen Aufenthalt für Nachwuchstalente im Bereich Bildende Kunst in der Cité des Arts direkt an der Seine im Herzen von Paris. Der Residenzplatz wird heuer zum fünften Mal vergeben und gehört laut der Projektkuratorin Lisa Trockner „zu einem der Vorzeigeformate des Künstlerbundes, um junge Kunstschaffende in ihren Forschungsprojekten und in der Vernetzung von Künstler*innen und Fachleuten aus dem Bereich zu unterstützen.“ Das 5-köpfige Jurygremium hat sich in engem Austausch mit der Leitung der Cité in Paris 2022 für den Brixner Philipp Putzer und seine aus den Niederlanden stammende Partnerin Mischa Sanders entschieden.
Putzer und Sanders haben die Jury mit ihrem Konzept der ortsspezifischen Recherche überzeugt. Auf Märkten und in Antiquariaten suchen sie nach Fundstücken, die als objet trouvé (gefundenen Objekte) und in transformierter Form in ihre künstlerische Arbeit einfließen.
Philipp Putzer ist 1994 geboren und studierte Bildhauerei an der Kunsthochschule in Dresden. Misch Sanders, ebenfalls Jahrgang 1994, studierte zuerst am Institut Supérieur des Beaux-Arts in Besançon in Frankreich und schließt ihr Diplomstudium ebenfalls an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden ab, wo sich die beiden kennenlernen. 2018 absolvieren sie gemeinsam einen Austausch an der INSAAC in Abidjan und halten sich von da an regelmäßig an der Elfenbeinküste auf, wo sie von der OH Gallery vertreten werden. Die beiden arbeiten sei es als individuelle Bildhauer als auch als Künstler*innenduo. Werke nehmen oft den Anfang in Performances und Zeichnungen und finden ihre finale Form als Skulptur.
Diese erste Einzelausstellung mit dem Titel Plâtre de Paris in Südtirol zeigt Werke inspiriert von Paris und der Umgebung.
Ausgehend von angehäuften Zeichnungen, Skizzen, gefundenen Objekten und Fotografien wurden diese in einer weiterführenden Produktion verbunden und verändert: Formen werden transformiert, bewegen sich Richtung Imagination und Fantasien, werden zu Relikten und Fundstücken unserer Zeit, die an architektonische Fragmente und Ruinen erinnern. Architektur und einzelne historische bauliche Elemente fließen in ihre Werke mit ein. Wichtige Materialien für die beiden sind Beton und Kunststoffe. Die Betonteile werden nach speziellen Techniken produziert, in Formen gefüllt, die aus alten Möbeln und anderen Objekten oder aus weichen Tonformen gebaut sind. Das Resultat sind Fragmente mit Rissen und ornamentalen Ansätzen als Erinnerungsspeicher, die sich in Form von organisch skulpturalen Architekturelementen präsentieren. Ergänzt werden die Körper von großformatigen Zeichnungen, die Verbindungen aus Architektur und Vegetation erkennen lassen.
Die Ausstellung wird am 17.März um 19 Uhr in der Galerie Prisma eröffnet und bleibt bis zum 29. April immer Dienstag bis Freitag von 15 – 19 Uhr und Samstag von 10 -12 Uhr geöffnet.
Foto: Leonhard Angerer für den Südtiroler Künstlerbund